ACHTSAMKEITSMEDITATION KURS
Achtsame Kommunikation in Beziehungen
„Hach, war das damals alles noch so einfach.“ Aber es war damals genau wie heute. Wir neigen
manchmal dazu, die Missstände nach einer gewissen Zeitspanne zu verharmlosen. Deswegen ist das
Gras für uns, wenn wir uns mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt haben, auf der anderen Seite immer grüner.
Wir vergleichen unsere eigene Beziehung dann z.B. mit der von den Nachbarn. Sie scheinen nämlich nicht zu streiten.
Oder das Pärchen, dass wir auf dem Weg nach Hause immer während dem Spazierengehen treffen.
Die scheinen nicht solche Probleme zu haben wie wir. Und doch, das haben sie wahrscheinlich alle auf ihre Art.
Wir bekommen imme nur mikroskopisch kleine Einblicke in die Welt dieser anderen Beziehung und doch malt sich unser
Kopf eine harmonische Beziehung aus. Das Pärchen, welches wir auf dem Weg nach Hause treffen, könnten sogar auch Geschwister sein.
Worauf möchte ich hinaus? Wir dürfen anfangen, uns auf unsere eigenen Beziehungen zu
konzentrieren. Das fällt in der heutigen Zeit der unendlich vielen Social Media Plattformen oft sehr
schwer. Jeder hat einen noch besseren Tipp für dich, wie du deine Beziehung führen solltest. Du
möchtest wissen, was wirklich hilft? Frag deinen eigenen Partner nach seinen Wünschen und
Sorgen. Wir dürfen anfangen, mit unserem Partner in eine achtsame Kommunikation zu treten.
In diesem Blogbeitrag möchte ich euch die Arbeit von dem US-amerikanischen Psychologen Dr.
John Gottman näher bringen, der über vierzig Jahre als Professor der Psychologie an der
Universität Washington forschte. Zusammen mit seiner Frau Julie Schwartz Gottman entwickelte
er seine eigene evidenzbasierte Form der Familien- und Paartherapie. Ich möchte euch im
folgenden drei Lösungsansätze von Dr. Gottman in meinen Worten näher bringen, wie ihr in eine
achtsame Kommunikation mit eurem Partner treten könnt.
»
Ich, statt Du
In Momenten, in denen ein Streit Fahrt aufnimmt, dürfen wir darauf achten uns
mitzuteilen, statt das Verhalten des Partners zu kritisieren. Verwendet öfter die Wörter
„Ich fühle mich..“, statt „Du hast dies oder jenes..“. Beginnt von euch selbst und euren Gefühlen zu
sprechen, wieso jenes Verhalten oder Wörter euch verletzt haben.
»
Ein Problem nach dem Anderen
Kennt ihr diese Streite, die so richtig überkochen und alle Problemchen der letzten
hundert Jahre angesprochen werden? Dieses Verhalten verschlimmert die Situation nur umso mehr.
Gebt eurem Streitpartner lieber das Gefühl, ihn genauso zu akzeptieren, wie er ist.
Zielführend ist, Wertschätzung eurem Partner entgegenzubringen.
Fokussiert euch auf die kleinstmögliche Einheit des Problems, um den Streit beilegen zu können.
Um die anderen Problematiken anzusprechen, nehmt euch Zeit dafür, wenn eure Gemütslagen
positiv sind. Ihr werdet erstaunt sein, wie schnell und konstruktiv ihr eine Lösung finden werdet.
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Sensible Themen des Partners respektieren
Jeder Streitende war in der Vergangenheit sicher schon einmal von der emotionalen Überreaktion
des Partners überrascht. Jeder von uns beschreitet seinen individuellen Lebensweg.
Und genau deswegen sind auch unsere sensiblen Themen so unterschiedlich.
Diese Trigger sind Themen, die uns besonders nahe gehen. Es kommt vor, dass der Reagierende selbst nicht weiß,
wieso ihm dieses Thema so nahe geht. Bei diesen Triggern besonders achtsam sein.
Die Vorwurfshaltung ablegen und versuchen Verständnis für die Person gegenüber aufzubringen.
Auch wenn es häufig so erscheint, dass Frauen und Männer verschiedene Sprachen sprechen, ist
nicht selten der Fehler bei den technischen Kommunikationsmitteln zu finden. Der bekannte
Psychologe Siegmund Freud hat dies bereits vor der Erfindung der Smartphones erkannt und
einen sehr passenden Vergleich mit einem Eisberg gefunden. Das nächste Modell, welches ich in
dieser Thematik der achtsamen Kommunikation mit einbeziehen möchte, ist das Eisbergmodell
von Siegmund Freud.
Er erklärt unter Einbezug eines Eisbergs das menschliche Kommunikationsverhalten. Er sagt,
dass wie bei einem Eisberg, nur zwanzig Prozent der Kommunikation zwischen zwei Menschen
sichtbar sind, also bewusst ablaufen. Die anderen achtzig Prozent würden wir gar nicht
wahrnehmen, die aber ebenso entscheidend für eine erfolgreiche Kommunikation sind. Im Detail
bedeutet es, dass die zwanzig Prozent der Kommunikation, die wir bewusst wahrnehmen, die
Sachebene ist. Auf der Sachebene werden Zahlen, Daten, Fakten von Gesprächspartner A zu
Gesprächspartner B übermittelt. Die anderen achtzig Prozent werden auf der Beziehungsebene
unausgesprochen vermittelt. Dazu gehören Ängste, Erfahrungen, Interpretationen der
Körpersprache und des Tonfalls. In einem persönlichen Gespräch am Telefon fallen viele dieser
Interpretationsmöglichkeiten bereits weg. In einer Textnachricht noch mehr. Und wir wundern uns,
wieso wir kein Streitgespräch im WhatsApp klären können. Meiner Meinung nach ist die achtsame
Kommunikation über das Smartphone nicht möglich, trotz des Versuchs von Shigetaka Kurita, der
die Emojis in die Onlinewelt brachte. Mein Appell an euch, besinnt euch auf die persönliche
Kommunikation. Sind wichtige Themen zu besprechen, nehmt euch Zeit und besprecht diese von
Angesicht zu Angesicht in einem sicheren Umfeld.
» Mehr Harmonie und Frieden- mehr Co- Kreation
Diese zwei Lösungsvorschläge versprechen mehr Harmonie und Frieden in eure Beziehungen zu
bringen. Aber so gut diese Vorschläge sind, gibt es kein Generalschlüssel für eine glückliche
Beziehung. Jede Beziehung ist unterschiedlich und jeder Mensch hat unterschiedliche
Bedürfnisse, auf die der jeweilige Partner achtsam eingehen darf.
Jede Art von Annäherung beginnt mit einem offenen Herzen und dem Ohr, welches wertschätzend und
offen lauscht, auf die eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse des Gegenübers.
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ALLES LIEBE, KATHARINA